Aufgrund seiner Reisetätigkeit als Inspektor des AB-Vereins war Pfarrer Theodor Böhmerle schon lange von der Notwendigkeit eines Bibel- und Erholungsheims überzeugt. Über die Beweggründe für den Bau schrieb er einmal: „Geboren ist das Haus aus einem tiefen Bedürfnis unserer Zeit. Wir haben eine hastende, ruhelose Zeit, die Stätten der Stille verlangt. Wir haben eine geistbewegte Zeit, welche für Christen besondere Gründung und Klärung verlangt. Wir haben eine auflösende Zeit, welche viele Einsame schafft. Wir haben eine gottvergessene Zeit, die besonders in der Erziehung Gott immer mehr wegschiebt und welche darum Hilfsanstalten für biblische christliche Erziehung verlangt.“ Deshalb wollte Böhmerle ein Heim für Leib und Seele, ein Heim, wo der innere und äußere Mensch zur Ruhe kommen kann. In diesem Punkt sah er den Menschen ganzheitlich.
Darüber berichtete Nr. Böhmerle rückblickend im „Engelskalender“ 1910, dem Jahrbuch des Evangelischen Gemeinschaftverbandes AB:
„Nun war der Inspektor des Vereins früher fünf Jahre lang Pfarrer im schön gelegenen, waldreichen Langensteinbach, und schon manchmal schweiften tief im Innern die Gedanken hinauf zu den Bergen mit der reinen Luft. Aber geredet ward mit keinem Menschen darüber. Da kommt eines Tages zur vollständigen Überraschung von uns allen ein amtlicher Brief von Langensteinbach des Inhalts: Die Gemeindevorsteher hätten gehört, wir wollten so ein Heim bauen. Wenn wir etwa Langensteinbach ins Auge fassen möchten, so wollte die Gemeinde uns da und da einen Platz schenken. Wir standen wie vom Blitz gerührt und fragten: Wie ist das zugegangen? Es hat doch keiner irgendetwas verlauten lassen.
Hintennach stellte es sich heraus. In Langensteinbach hatten sich manche der alten Zeiten wieder erinnert, wo oben am schönen Barbarawald mit seinen alten Ruinen ein weltberühmtes Bad stand, wo Tausende nach dem alten Heiligtum wallfahrteten und Hunderte ihre Heilung in der Badequelle suchten, wo später Fürsten, Herzöge und Grafen sich ihr Stelldichein gaben. Das alles war verschwunden, und Wald und Wiesen deckten die alten Stätten. Könnte denn nicht wieder hier oben so etwas entstehen?, fragten etliche. Da war‘s, wie weiland zu Naemans Zeiten, ein Mägdlein, das zu diesen Männern redete und sagte: ‚Wisst ihr denn nicht, dass unser früherer Pfarrer einen solchen Plan im Kopf hat? Wie wär‘s, wenn der heraufbaute?‘ Das schlug ein. Der Brief kam und fragte an: ‚Willst du so etwas bauen? Ist das wahr?‘ Zum anderen: ‚Würdest du zu uns bauen, wenn wir dir den Platz schenken?‘ Das waren böse Fragen. ‚Willst du bauen?‘ ‚Ei ja, wenn der Herr die Mittel schenkt‘ ‚Willst du zu uns bauen?‘ ‚Ei ja, aber nicht auf dem Platz, den ihr uns geben wollt.‘ So lautete im Herzen das ernste Frage- und Antwortspiel. Eines stand fest: Der Brief war nicht von ungefähr; der war unter göttlicher Leitung geschrieben. Das glaubten alle, die ihn lasen und die von ihm hörten. Aber wie viel Haken hatte die Sache!
Und nun legten wir, wie weiland Gideon, Felle aus. Wir beschlossen zuerst, nach Langensteinbach zu gehen und zu sagen: ‚Wir wollen schon bauen, aber ihr müsst uns einen andern Platz schenken, nämlich den und den.‘ Wir sagten zum Herrn: ‚Ist für die Schenkung des neuen, herrlichen Platzes Willigkeit in Langensteinbach, dann wollen wir Deinen Willen darin sehen und weitergehen!‘ Und siehe, da war lauter Willigkeit. Der neue Platz ward von den Vertretern der Bürgerschaft einstimmig bewilligt und noch die Anlage einer Straße und die Zuführung des Wassers ebenfalls umsonst dazu.
Jetzt legten wir das zweite Fell aus. Wir teilten die Tatsache allen unseren Freunden mit und fragten sie: ‚Was schießt ihr an freiwilligen Leistungen in Gaben und Darlehen zusammen für dieses Werk?‘ In sechs Wochen wurde Antwort verlangt. Wir sagten: ‚Kommt bis dahin die Hälfte der Baukosten zusammen, so soll‘s in Gottes Namen sein.‘ 60 000 Mark flossen zusammen in der kurzen Zeit. Wir standen staunend vor solcher Liebe. Aber die Hälfte war‘s nicht. Wir wussten, das Werk erfordert viel.
Da legten wir ein drittes Fell aus. Um dem zukünftigen Haus genügend Aussicht, Luft und Licht zu wahren, musste noch ziemlich Gelände um den geschenkten Platz herum erworben werden. Wir sagten nun unserem Gott: ‚Sind die Besitzer der in Betracht kommenden Grundstücke willig, sie uns gegen einen mäßigen Preis abzugeben, so soll das ein letztes Zeichen Deines Willens sein.‘ Und siehe, sie waren alle willig. Nun erfolgte der Beschluss zum Bauen im Glauben an die Hilfe des Herrn.“
Das Bibelheim wurde ausschließlich durch Spenden und Gaben finanziert. Im „Reich-Gottes Boten“ berichtete Pfr. Böhmerle regelmäßig über den Stand der Spenden. Hier einige Auszüge: „Groß ist die Summe, die wir brauchen, größer ist der Herr, dem wir vertrauen.“ „Dabei haben wir dreierlei alte Erfahrungen neu erlebt. Einmal: Gottes Treue, der Gebete erhört und uns in kurzer Zeit so reichlich beschenkte. Zum andern Gottes wunderliches Führen, der immer so gibt, dass der Glaube aufs höchste gespannt wird, und der auch unseren Glauben spannet. Endlich aber Gottes majestätische Art, durch das Geringe und Niedrige Großes zu tun, damit die Ehre Sein bleibt“. So wird gespendet, zuerst für die Fundamente, das Kellergeschoss, die Steine, die Sockelquader bis zu den Dachziegeln. Dann folgt die Einrichtung.
Innerhalb von zwei Jahren wird das Bibelheim fertig gestellt. Am 25. Mai können die ersten Gäste einziehen, und am 13. und 14. Juni 1909 findet die feierliche Einweihung statt, verbunden mit dem 6. Landes-Jahresfest badischer Männer- und Jünglingsvereine der inneren Mission AB. Für diese Feier wurden mehrere Extrazüge organisiert.
Der Name „Bethanien“ war und ist bis heute Programm geblieben. In der Festpredigt bei dem Einweihungsfest über Matthäus 21, 17 hieß es: „‘Und Er ließ sie da und ging zur Stadt hinaus gen Bethanien und blieb daselbst.‘ Auch der Heiland hatte, obwohl er mit seiner Liebe und mit seiner Arbeit stets mitten im ganzen Volke stand, ein tief gefühltes Erholungs- und Gemeinschaftsbedürfnis. Bethanien war einer der Orte, wo er dies Bedürfnis zu stillen pflegte. Auch unser Bethanien hier soll vielen beides sein, Erholungs- und Gemeinschaftshaus. Möge es nach beiden Seiten hin vielen einen rechten Dienst erweisen, dem ganzen Volke zum Segen. Möge es hier in Bethanien und bei uns allen stets heißen: ‚Und Jesus blieb daselbst’.“
"Und weil so viel für das Heim und in dem Haus gebetet ward und wird, so hat der Herr gewisslich sich nicht unbezeugt gelassen in all den Jahren bis zu dieser Zeit." so schrieb Pfarrer Wilhelm Beck rückblickend.
Dies war vor allem in Zeiten der politischen Wirren der zwei Weltkriege wichtig, aber auch bei der Suche nach geeigneten Mitarbeitern (das Bibelheim „Team“ bestand und besteht nicht nur aus Hausvätern). Weil das Bibelheim ein Haus für die geistliche Orientierung, aber auch für Leib und Seele sein sollte, brauchte es in der Hauswirtschaft und in der Unterhaltung des Hauses und Pflege des Geländes viele Mitarbeiter. Neben den fest angestellten Mitarbeitern taten über viele Jahre hinweg jedes Jahr bis zu 10 Haustöchter ihren Dienst. Darüber hinaus brauchte das Bibelheim gerade auch bei anfallenden Renovierungen die finanzielle und auch die praktische Unterstützung seiner Freunde – wie beispielsweise bei der großen Renovierung 1987, als viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zum Einsatz kamen. Auch heute noch ist diese Art der Unterstützung bei den „Work und Chill“ – Freizeiten möglich.
Pfarrer Böhmerle übernahm 1909 die Leitung des Bibelheims. Bald war das Heim weit über die Grenzen des badischen Landes hinaus bekannt. Böhmerles Bibelkursstunden hatten ein originelles Gepräge und seine Vortragsweise war lebendig und anschaulich. Die Vormittagsstunde zog sich oft bis zur Mittagszeit, manchmal musste sie der Hausvater mit den Worten abbrechen: ‚Sie winken oben, es ist jetzt Zeit für das Mittagessen.“ Auffallend war in jener Zeit die große Beteiligung von jungen Leuten an den Bibelstunden. Sie wurden von Böhmerles Art und verständlicher Verkündigung angezogen. Pfarrer Böhmerle wurde im Lauf seiner Tätigkeit im Bibelheim die Bedeutung Israels im Heilsplan Gottes immer klarer. Er bezeichnete den Antisemitismus als antichristlich und antigöttlich. Diese Erkenntnis war für den Gemeinschaftsverband eine Vorbereitung auf die Gefahren des Dritten Reiches. Seine Nachfolger im Bibelheim sowie manche Brüder und Schwestern zogen aus seinen Erkenntnissen ernste Konsequenzen.
Am 1. Juni 1927 trat Pfarrer Adolf Pfleiderer seinen Dienst im Bibelheim an. Bei seiner Einführung fasste der neue Hausvater die Arbeit im Heim in die Worte des Apostels Paulus zusammen: „Ich denke nicht, etwas zu wissen unter euch als allein Jesus Christus und zwar den Gekreuzigten (1.Korinther 2,2). Pfarrer Pfleiderer war sehr vertraut mit der hebräischen und griechischen Sprache und diese Kenntnisse nutzte er bei seinen Vorbereitungen. Manche Übersetzungen von Pfarrer Pfleiderer haben sich besonders eingeprägt, etwa Psalm 37,5: „Wälze auf Jehova die Last deines Weges; lass dein Vertrauen auf ihm ruhen, und Er wird handeln“. Dieses Wort war lange im Foyer des Bibelheims zu sehen. In die Zeit von Pfarrer Pfleiderer als Hausvater fiel der Beginn der NS-Diktatur. Der Hausvater und viele dem Heim Nahestehende mussten aus Gewissensgründen den sogenannten „Deutschen Gruß“ ablehnen. Das Heim wurde nicht beflaggt, und viele beteiligten sich nicht an den Wahlen.
In die Zeit von Pfarrer Pfleiderer als Hausvater fiel der Beginn des NS-Diktatur. Der Hausvater und viele dem Heim Nahestehende mussten aus Gewissensgründen den sogenannten „Deutschen Gruß“ ablehnen. Das Heim wurde nicht beflaggt, und viele beteiligten sich nicht an den Wahlen. Ratschreiber Karl Schroth von Ellmendingen, der sich treu zum Bibelheim hielt, ist deshalb im März 1935 fristlos seines Amtes enthoben worden. Ebenso erging es Rudolf Seitz aus Liedolsheim.
In Langensteinbach war damals eine Abteilung des Reichsarbeitsdienstes. Eines Morgens hielt der Trupp am Tor des Bibelheims und rief im Sprechchor: „Der deutsche Gruß heißt Heil Hitler!“ Es war Herbst und Zeit der Apfelernte. Pfarrer Pfleiderer handelte nach dem Wort aus Römer 12,21: „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Am nächsten Morgen standen am Tor zwei Körbe mit schönen Äpfeln. Dieses Mal blieb die Arbeitsdienstabteilung nur kurz am Tor stehen, um sich Äpfel zu holen.
Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, musste der Langensteinbacher Ortspfarrer Müller in den Krieg ziehen und Pfarrer Beck übernahm von 1940 bis 1946 unentgeltlich die Arbeit in der Kirchengemeinde Langensteinbach. Er predigte, hielt Konfirmationsunterricht und tröstete die Angehörigen gefallener Soldaten mit dem Trost des Evangeliums.
Im Bibelheim wurde im September 1939 ein Kriegslazarett eingerichtet. Im März 1940 wurde das Lazarett aufgelöst und das Heim wieder zurückgegeben, so dass bis Herbst 1940 wieder Bibelkurse abgehalten wurden. Dann wurde das Heim von der Partei beschlagnahmt und zu einem Umsiedlerlager bestimmt.
Pfarrer Beck wurde mehrmals von der Gestapo vorgeladen. Er wurde aber oft von der örtlichen Behörde in Schutz genommen. Ein Beispiel: Pfarrer Beck hatte als Ortspfarrer von Langensteinbach einen großen Einfluss auf die Jugend und deshalb gingen nur wenige zur Hitlerjugend und zum BDM. Das führte 1944 zum Unmut bei der Leitung der staatlichen Jugendarbeit und zu einer Untersuchung. Die örtliche Behörde entschied aber: „Man soll die jungen Leute dahin gehen lassen, wohin ihr Herz und ihr Gemüt sie ziehen.“
1942 verlegte die „Volks deutsche Mittelstelle, Gau Baden“ (Vo-Mi) ihre ganze Verwaltung in die Räume des Bibelheims. Pfarrer Beck schrieb darüber: „Es waren die 15 Monate der Dauer dieser Belegung für uns die schwerste Zeit, weil der Geist, der jetzt einzog und sich entfaltete, uns das Herz sehr beschwerte.“ Es war für Pfarrer Beck eine Gebetserhörung, als im November 1943, nachdem das Karlsruher Kinderheim eingezogen war, die Verwaltung der Vo-Mi abzog.
Als im Herbst 1940 das Heim beschlagnahmt worden war, konnte man keine größeren Versammlungen abhalten. Stattdessen fand im Luthersaal von der Kirchengemeinde Langensteinbach jeweils am ersten Sonntag im Monat die Gemeinschaftsversammlung mit anschließender Abendmahlsfeier statt. Nach Abzug des Karlsruher Kinderheims konnte das Bibelheim am 15. Juli 1946 wieder eröffnet werden.
Pfarrer Beck übernahm die Leitung des Bibelheims während der NS-Diktatur. Das bedeutete Angriffe von außen und Spannungen innerhalb des Vereins. Pfarrer Beck hielt in großer Treue Bibelkurse, zu denen viele Besucher regelmäßig kamen. Neben seiner Tätigkeit als Hausvater des Bibelheims war Pfarrer Beck von 1941 bis 1972 auch Vorstand des Gemeinschaftsverbandes. Pfarrer Beck kümmerte sich auch liebevoll um seine Hausgemeinde, zu der vor allem die Mitarbeiter des Hauses gehörten.
Nachdem schon Pfarrer Böhmerle und Pfarrer Pfleiderer das Thema „Heiligung“ sehr betont haben und in diesem Zusammenhang ihre Schwerpunkte auf die Themen „Israel und die Berufung der Gemeinde“ sowie Fragen der Endzeit gelegt haben, nahm Pfarrer Beck nach Ende des 2. Weltkriegs diese Gedanken auf und führte sie als Hausvater des Bibelheims in seinen Bibelarbeiten weiter. Doch in dieser Zeit traten die Kinder- und Jugendarbeit sowie die erweckliche Arbeit eher in den Hintergrund, was der Arbeit des Gemeinschaftsverbandes nicht immer gut getan hat.
Nachfolger von Pfarrer Beck wurde Pfarrer Werner Hauser. Bevor er ins Bibelheim kam, war er Dozent am Seminar der Liebenzeller Mission, danach Prediger im Bezirk Durlach und dann in Mannheim. In dieser Zeit war ihm die erwecklich-evangelistische Verkündigung genau so wichtig wie die Vertiefung in die Erkenntnis des Wortes Gottes und die Vorbereitung auf die Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus. Dies sollte auch in seinem Wirken im Bibelheim seinen Niederschlag finden. Pfarrer Hauser leitete das Bibelheim von 1980 bis 1993. Behutsam leitete er viele Veränderungen in die Wege. In dieser Zeit wurden die Bibelkurse nicht mehr nur vom Hausvater allein, sondern auch von anderen Verkündigern gehalten. Ebenso wurden jetzt spezielle Kurse für Frauen, Brüder und Familien angeboten. Im Jahr 1987 wurden viele Zimmer mit Nasszellen ausgestattet. Durch ihn hat die Arbeit im Bibelheim und im Verband eine Öffnung erfahren für das evangelistisch-missionarische Wirken wie auch für die Freizeitarbeit. Auch die heute weit verbreitete Gemeindearbeit wurde von ihm mit vorbereitet.
Von 1993 bis 2004 leitete Prediger Manfred Kessel das Bibelheim. Neben seiner Liebe zu Israel und dem Heilsplan Gottes war es ihm vor allem wichtig, Jesus Christus groß zu machen. Seine gründlichen Bibelarbeiten und seine profunden Kenntnisse des Pietismus waren sehr geschätzt. Nach wie vor waren viele Bibelkurse gut besucht – allerdings vorwiegend von älteren Geschwistern. Deren Zahl aber war rückläufig. Leider fand in dieser Zeit die mittlere und jüngere Generation nicht den Weg ins Bibelheim.
Im Jahr 1998/99 gab es eine weitere große Renovierung. Die untere Veranda wurde durch einen Anbau vergrößert. So entstanden der kleine Saal und eine Cafeteria. Auch das gesamte Dach wurde erneuert. Die Wirkung dieser Baumaßnahme ist nicht hoch genug zu schätzen, entstand doch hier der erste Tagungsraum, der den heutigen Anforderungen entspricht.
Mit der Berufung von Michael Höher als seinem Nachfolger war gleich noch ein Bauprojekt verbunden. Der Ausbau der ehemaligen alten Scheune zu einem Jugendhaus sollte den äußeren Rahmen schaffen, dass auch Kinder- und Jugendgruppen ins Bibelheim kommen können. Auch Familien sollten sich hier willkommen fühlen. Um dieses Ziel zu erreichen, brachten Michael Höher und seine Frau Tabea die besten Voraussetzungen mit. Sie waren bestens vernetzt im Gemeinschaftsverband und hatten durch die Freizeitarbeit, den Biblischen Unterricht und die Förderung der Hauskreisarbeit gute Voraussetzungen, ganz neue Zielgruppen für das Bibelheim zu gewinnen. Das Bibelheim sollte zu einem geistlichen Zentrum des Gemeinschaftsverbandes werden. Damit dies möglich wurde, musste auch das Programmangebot deutlich erweitert werden. Neben den Bibelkursen gab es jetzt Seminare, Freizeiten, Schulungen und Konferenzen. Im Lauf der Jahre entwickelte sich auch ein Schwerpunkt in der Seelsorgearbeit.
Dietmar Kamlah hat zu Beginn seiner Tätigkeit seine persönliche Entwicklungsperspektive für das Bibelheim Bethanien beschrieben. Es orientiert sich an den 3 Dimensionen des biblischen Wortes „schalom“. Demnach soll das Bibelheim als ein einzigartiger „Friedensort“ verstanden werden. Dabei greift er zurück auf die ursprüngliche Sicht von Pfarrer Böhmerle. Er skizziert drei Schwerpunkte: „Zur Ruhe kommen“ – Das Bibelheim soll ein Ort der Ruhe und des Wohlbefindens sein und bleiben. Damit ist alles gemeint, was dem Menschen körperlich, seelisch, geistig und sozial spürbar und direkt gut tut „Gesundheit stärken“ – Das Bibelheim soll ein Ort zur Stärkung der Gesundheit sein und bleiben. Gesundheit ist dort, wo die einzelnen Teile eines lebendigen Systems und guter, lebensförderlicher Zuordnung ihren Dienst tun können. „Das Heil finden“ - Das Bibelheim soll Ein Ort sein und bleiben, an dem man das Heil finden kann. Heil ist dort, wo eine lebendige Verbindung zu dem lebendigen Gott entsteht, die Anteil an Gottes ewigem und heilvollem Leben schenkt